WILHELM FRANZ EXNER
*9. April 1840
+ 25. Mai 1931
Geboren im niederösterreichischen Gänserndorf übersiedelt die Famile 1853, dem Jahr, in dem Gänserndorf die Marktberechtigung erhält nach Wien.
Ab 1854 besucht er die in einem Seitentrakt des Palais Rasumofsky untergebrachte K.K. Ober Realschule in der Vorstadt Landstraße in Wien.
Exner maturiert 1857 im ersten Absolventenjahrgang der Ober Realschule
1860 legt Exner an der Ober Realschule Landstraße die Lehramtsprüfung ab. Er wird Vertretungslehrer für Professor J. Arenstein
1860 bis 1862 ist er Lehrer an der K.K. Ober Realschule in der Vorstadt Landstraße
Ab 1862 wechselt Wilhelm Exner als Mittelschullehrer in die böhmische Stadt Elbogen an der Eger, wo er bis 1868 lehrend tätig ist.
Aufgrund seiner exzellenten Sprachkenntnisse (vor allem dem Englischen) wird er zu internationalen Ausstellungen entsendet.
Ab 1868, dem Jahr des Ausgleichs wird er Professor an der Forstakademie in Mariabrunn, die er ab 1875 auch leitet und in die Wiener Hochschule für Bodenkultur (BOKU) überführt.
Nach der Eingliederung erhielt er eine Professur für allgemeine mechanische Technologie und forstliches Bau- und Maschineningenieurwesen.
1879 gründet er das Technologische Gewerbemuseum (TGM), zur Aus- und Weiterbildung technischer Führungskräfte. Er wird damit Begründer der modernen Form berufsbildender Schulen.
Bis 1904 ist er Direktor des TGM
Seit 1867 (Weltausstellung in Paris) arbeitet Exner an der Realisierung des Planes ein Technisches Museum in Wien zu eröffnen.
1908, im Zuge des 60jährigen Regierungsjubiläums Franz Josephs wird der Bau des Technischen Museums für Gewerbe und Industrie schließlich feierlich beschlossen.
1909 legt Franz Joseph den Grundstein.
1918 erfolgt dann die offizielle Eröffnung
Wilhelm Exner, Technologe, Politiker, Pädagoge
Schon als junger Mann ist er Mitbegründer zahlreicher Institutionen und Veranstaltungen. Hier sei vor allem die Vorbereitung und Durchführung der von der Schillerfeiern genannt (100. Geburtstag Friedrich Schillers)
1859 Gründungsmitglied der Burschenschaft Olympia, die er im Folgejahr jedoch aus Überzeugungsgründen bereits wieder verlässt.
Er bleibt politisch aktiv
1882-1897 wird er Reichstagsabgeordneter für die Deutschliberale Partei
Besonders verdient macht er sich um die Gewerbeförderung, die Einrichtung von Arbeiterkammern und den TÜV Österreich, den er von 1917 bis 1931 leitet.
1891 tritt Exner dem kurz zuvor gegründeten Verein zur Abwehr des Antisemitismus bei.
1905-1918 ist Wilhelm Exner Mitglied im Herrenhaus
Exner bleibt bis zu seinem Tod, 1931 ein kritischer Beobachter seiner Zeit, wovon auch jenes Zitat zeugt, in dem er seine politische Gesinnung klar deklariert:
"(…) Ich war Mitglied des vom unvergeßlichen Professor Nothnagel gegründeten Vereines zur Abwehr des Antisemitismus und folgte dieser Bewegung, um dort, wo es anging auch parlamentarisch eingreifen zu können.“ (Aus: Wilhelm Exner. Erlebnisse. Springer Verlag, Wien 1929, S. 196f)
Quellen:
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Wilhelm_Franz_von_Exner
http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Biographien/Exner,_Wilhelm
Franz Renisch: Wilhelm Franz Exner. 1840-1931. Holzhausen, Wien 1999